Igel können ganz schön aktiv im Garten sein. Wer schon einmal den stacheligen Gesellen Unterschlupf z.B. durch artgerechte Igelhäuser gewährt hat, weiß wie aufregend es ist, die kleinen, nachtaktiven Tiere zu beobachten. Vor dem Winter hat der Igel viel zu tun, er frisst sich nämlich seinen Winterspeck an, um dann in Folge, wenn die Temperatur dauerhaft unter 5 Grad sinkt, in den Winterschlaf zu verfallen. Wir haben zahlreiche Tipps, wie du den Nützlingen Unterstützung bieten kannst.

Alles über den Igel

Bevor wir dem Igel mit nützlichen Maßnahmen zur Hilfe eilen, ist es wichtig, ihn und sein Lebensumfeld zu verstehen und kennen zu lernen. Igel sind nachtaktive Tiere und starten mit Einbruch der Dunkelheit ihre Suche nach Nahrung, die vorwiegend aus Würmern, Schnecken, Kleinsäugern und Insekten, wie Kellerasseln und Käfern besteht. Alternativ futtern Igel auch sehr gerne unser artgerechtes Igelfutter mit Ei- und Insektenanteil, das extra auf die Verdauung und den Nährstoffbedarf des Igels spezialisiert ist!

Aber auch mit etwas anderem ist der Igel zu Nächten beschäftigt – der Suche nach einem geeigneten Unterschlupf wie zum Beispiel bequem eingerichteten Igelhäusern. Früher waren Igel in vielen unterschiedlichen Vegetationen und weitläufigen Geländen unterwegs, heute, mit der recht eintönigen Kulturlandschaft, bevölkern sie immer mehr Gärten und besiedelte Nachbarschaften.

Ein paar Fakten über die nachtaktiven Tiere:

• Igel können bis zu sieben Jahre alt werden (im Durschnitt sind es aber vier) und wiegen zwischen 350 und 1500 Gramm
• Tierische Feinde sind Uhu, Dachs, Marder und Fuchs. Einer der größten Feinde ist allerdings die Zivilisation (z.B. Autos und Rasenmäher). Auch offene Gewässer wie Gartenteiche können den Igeln zum Verhängnis werden
• Die Stacheln des Igels sind verhornte Haare. Ein ausgewachsenes Exemplar besitzt 5000 – 7000 Stacheln
• Die Stacheln sind auch zur Abwehr von Feinden gedacht. Jeder Stachel ist mit einem Muskel ausgestattet. Der Igel rollt sich zu einer Kugel, wenn er die Gefahrenlage erkennt. Igel haben bereits bei der Geburt Stacheln, diese sind in der Rückenhaut eingestülpt
• Igel sollten keine Milch trinken, sie vertragen den Milchzucker nicht
• Igel sind standorttreu und verbringen ihr Leben bevorzugt in der gleichen Umgebung
• Sie bekommen zwischen vier und sieben Jungen. Etwa sechs Wochen kümmern sich die Igel-Eltern um die Jungtiere, ehe sie ihren eigenen Weg gehen
• Igel riechen und hören gut
• Igel sind friedliebende Tiere, aber Einzelgänger. Sie kommen nur zur Paarung zusammen, weshalb erwachsene Igel auch separate Igelhäuser für sich bevorzugen.

Was macht der Igel im Winter – Igelhäuser?

Igel halten Winterschlaf! Klingt ganz einfach, ist es aber nicht, weil bestimmte Voraussetzungen stimmen müssen, damit der Igel gut überwintern kann. Igel haben an Kopf, Bauch und Beinen ein weiches Fell, aber nicht am Rücken. Ihr Rücken ist komplett mit Stacheln überzogen und bietet deshalb keinen Schutz vor der Kälte.

Das ist der Grund, warum sich Igel in isolierte Schlafstätten zurückziehen. Ab Mitte Oktober starten die älteren Tiere den Bau des Winterquartiers, während die Jungtiere noch sehr mit Fressen beschäftigt sind, um Winterspeck anzulegen.

Nun kommen die Igelhäuser ins Spiel! Artgerecht gebaute Igelhäuser bieten den Tieren direkt perfekte Bedingungen für ihren Winterschlaf, aber auch zum Nisten, Aufziehen von Jungtieren oder um tagsüber zu schlafen und Ruhe zu finden. Wir bieten sogar extra artgerechte Igelfutterhäuser, die andere Tiere effizient davon abhalten über das Igelfutter herzufallen.

Artgerechte Igelhäuser haben einen perfekt großen Eingang, der für Igel ausreichend ist, aber Fressfeinden keine Chance bietet einzudringen. Zusätzlich sorgt der Labyrintheingang dafür, dass selbst windige Tiere wie Katzen nicht in das Innere des Igelhauses vordringen können!

Unsere Erdenfreund Igelhäuser haben noch eine Besonderheit um auch unliebsame kleine Tiere wie Ratten abzuhalten. Wir bieten Igelhäuser mit Rattenklappen an – der Igel kommt noch rein, die Ratten hingegen bekommen die Tür nicht mehr auf und haben Angst vor der Schwingbewegung.

Ein Igel-Kalender sieht in etwa so aus:

• Oktober ist der Monat in dem gebaut wird und Winterruhe-Vorbereitungen getroffen werden (jetzt solltest du bestenfalls schon dein Igelhaus aufstellen um es anzubieten)
• Mitte November haben die meisten Igel alles fertiggestellt und der Winterschlaf beginnt. Wichtig ist, dass Igel mindestens 500g Gewicht haben, um gut durch den Winter zu kommen, füttere daher bestenfalls noch mit artgerechter Igelnahrung zu!
• Dezember, Januar, Februar, bis Mitte März schlafen die meisten Igel. Ihr Herzschlag und ihre Atmung verlangsamt sich, ihre Körpertemperatur sinkt um ein paar Grad Celsius (jetzt unbedingt in Ruhe lassen und nicht wecken, das würde unnötige Energie kosten).
• Ende März/April wachen sie langsam auf. Wenn die Tage 10 Grad Celsius und wärmer sind, wird der Igel munter und garantiert hungrig. Mit frischen Igelfutter tust du ihm jetzt einen großen Gefallen – wie das eben so ist wenn man ca. 5 Monate nichts mehr gefressen hat.
• In den Monaten zwischen April und Oktober wird Nahrung gesucht, erkundet und für Nachwuchs gesorgt. Igelhäuser dienen nun als sicheres Kinderzimmer für den Nachwuchs.

Info: Wer in milden Wintern einen Igel sieht, wenn er eigentlich Winterschlaf halten sollte, muss nicht besorgt sein. Sobald es warm ist, wachen die Tiere auf und gehen auf Nahrungssuche. Das ist ganz normal. Störe das Tier nicht, es sei denn es ist stark unterernährt und macht einen kranken Eindruck. In dem Fall wende dich bitte an die regionale Wildtierhilfe bzw. Igelhilfe. Andernfalls schafft es das Tier nicht durch den Winter.

Artgerechte Igelhäuser – das Igel-Zuhause

Wir haben bereits gelernt, dass der Igel ein warmes Zuhause benötigt, da er keine ausreichende Isolierung oder Fellwärme besitzt. Igel schlafen bevorzugt in Laubhaufen und Holzschnitt wie unseren feuchtigkeitsabweisenden Holzchips für den Untergrund oder unserer wärmeisolierenden Holzwolle zum Polstern. Solltest du einmal einen Laubhaufen an einer Stelle platziert haben, diesen am Besten nicht mehr verschieben. Auch hohle Baumstämme, Komposthaufen oder Erdhöhlen stellen ein gutes vorübergehendes Winterquartier dar, insofern du noch kein artgerechtes Igelhaus anbietest.

Igelhäuser bieten Igeln einen Schutz- und Rückzugsort rund ums Jahr. Die Wild- und Nutztiere sind zwar noch nicht direkt vom Aussterben bedroht, es ist aber nicht verkehrt die Tiere jetzt schon zu unterstützen. Ihre Bestände sind stark rückläufig und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie als gefährdet eingestuft werden. Das liegt vorwiegend an der Zerstörung und Zerschneidung ihres Lebensraumes z.B. durch Wohnungs- und Straßenbau sowie weiten Agrarflächen.

Igelhaus nisten und Winterschlaf

Igelhaus mit Rattenklappe

Igelfutterhaus

Igelfutterhaus mit Rattenklappe

Igelfutter 500g

Futter- und Wassernapf

Holzwolle 2 L wärmeisolierend

Holzchips 2 L Anti-Feuchtigkeit

Dem Igel helfen, aber wie? Igelhäuser eine Lösung?

1. Igelhäuser sind ideal zum Nisten, aber auch um Winterschlaf zu halten und um die Tiere in Ruhe geschützt zu füttern. Igelhäuser kannst du selbst bauen oder im Fachbedarf kaufen. Prinzipiell gilt, das Igelhaus sollte aus unbehandeltem Holz bestehen und keine scharfen Kanten aufweisen. Das Dach sollte abnehmbar und witterungsfest sein. Für alle Handwerker: Der Bund Naturschutz bietet auch eine Bauanleitung für ein solches Igelhaus an.

Was du wissen musst:

• Egal ob gekauftes, oder selbst gebautes Igelhaus – suche nach einer schattigen und trockenen Gartenecke als Standort und bereite den Untergrund etwas vor. Es dürfen sich keine Pfützen bilden und Igel lieben es sich kleine Mulden zu graben.
• Die optimale Größe liegt laut NABU bei 40x30x25cm. Unsere Erdenfreund Igelhäuser bieten den Tieren sogar noch etwas Raum zum Leben mit Maßen von 49x32x26cm.
• Holzchips, Stein oder ein Sand-Kies-Gemisch eignen sich als Untergrund um Feuchtigkeit und Pfützenbildung zu vermeiden.
• Wähle auch daher eine höhere Stelle zur Platzierung des Igelhaus, sodass sich kein Wasser sammeln kann
• Gute Igelhäuser haben einen Labyrintheingang und ein abnehmbares Dach. Unsere Erdenfreund Igelhäuser bieten zudem die Möglichkeit das Dach fest zu verschließen, sodass lediglich ein Mensch es per Hand aufschrauben und öffnen kann. Das ist zum Beispiel wichtig. wenn große neugierige Tiere wie Hunde versuchen das Dach zu öffnen.
• Nach dem Winter heißt es Frühjahrsputz! Auch Igelhäuser müssen sauber gehalten werden. Sobald der Igel im Frühjahr vom Winterschlaf aufgewacht und aktiv ist, das Igelhaus mit heißem Wasser und Bürste reinigen. Verwende keine Reinigungsmittel! Das Haus nach dem Reinigen in der Sonne komplett austrocknen lassen. Wir verwenden bewusst keinen Boden in unseren Igelhäusern, da die Tiere so artgerecht hausen können und natürlich die Reinigung deutlich einfacher ist.
• Am Ende unbedingt mit frischem Nistmaterial ergänzen. Man kann dieses mit dem Igelhaus online bestellen.
• Um es naturnah und verdeckt zu gestalten, kann das Dach mit Laub und Reisig bedeckt werden. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
• Der Igel wird das Igelhaus nicht mit anderen Igeln teilen, da er ein Einzelgänger ist. Deshalb ist es ratsam mehr als nur ein Igelhaus getrennt mit etwas Abstand aufzustellen.

Tipp: Igelhäuser sind nicht nur für die Wintermonate ideal. Auch im Sommer und den aktiven Monaten kann der Igel das Haus für den Rückzug und als Schlafplatz am Tag nutzen. Es kann auch als Nest zur Aufzucht der Jungtiere dienen. Zur Fütterung empfehlen wir eine räumliche Trennung in artgerechten und sicheren Igelfutterhäusern

2. Gerade wenn ein Igel im Herbst und Winter vor dem Winterschlaf massiv untergewichtig ist, sollte man eingreifen und mit Igelfutter unterstützen. In der Regel fressen Igel auch gerne Insekten oder Schnecken im Garten, hier kann man ebenso igelfreundliche Maßnahmen treffen. Der BUND bietet beispielsweise eine lange Liste an insektenfreundlichen Pflanzen, die deinen Garten bereichern können. Die Pflanzen findest du unter anderem in Baumschulen oder in deren Onlineshops. 

3. Je naturbelassener dein Garten ist, desto besser. Versuche, tote Äste und Laub liegen zu lassen. Sei vorsichtig bei der Gartenarbeit im Herbst und vermeide Fallen wie Plastiksäcke, tiefe Wasserstellen, Schächte oder Teiche. Scheue dich nicht, die Gartenarbeit liegen zu lassen und das Gras etwas höher wachsen zu lassen. Hohes Gras ist wichtig, damit die Igel sich vor Fressfeinden schützen können

4. Der Bund-Naturschutz bietet einen tollen Vergleich, wie du einen gesunden Igel von einem kranken Igel unterscheiden kannst.

5. Mähroboter oder Laubsauger sind Feinde für Igel. Igel rollen sich bei Gefahr zusammen und laufen nicht weg. Dadurch werden sie beispielsweise von den Klingen der Mähroboter tödlich verletzt! Igelhilfsstationen berichten häufig von schwer verletzten Igel aufgrund dieser Thematik!

Fazit Igelhäuser und Igelschutz

Igelhäuser sind eine tolle Option, um den nachtaktiven Gartenbewohner zu unterstützen. Andere Ideen wie das Kultivieren von Pflanzen, die bei Insekten beliebt sind und so in Folge als Nahrung für den Igel sorgen, aber auch das Vermeiden von Igel-Fallen, sind wichtige Hilfsmethoden. Schlussendlich denke immer daran: Igel sind Wild- und keine Haustiere. Unterstützende Maßnahmen und eine helfende Hand sind gut, Wildtiere sollten aber ungestört bleiben.